Baguette
Patsch, Österreich„Licht ist ein ganz besonderer Bestandteil eines Raumes, denn ohne Licht gibt es keinen Raum“, sagt Architekt Volker Miklautz. Er hat den neuen MPreis samt Baguette in Patsch geplant. Und gerade weil das Licht eine wesentliche Rolle spielt, braucht es dafür Experten. Solche wie Prolicht.
Am ersten Tag erschuf Gott das Licht. Natürlich vorrangig, um etwas sehen zu können. Andererseits zeigt es auch eindrücklich die Bedeutung des Lichts. Es geht nicht nur ums Sehen. Es geht um Emotion. Licht schafft Atmosphäre und dabei ist die Optik der Leuchte an sich gar nicht immer wichtig. „Richtig platziert, kann jede Leuchte eine gute Stimmung erzielen. Natürlich kann sie aber auch selbst zum Designobjekt werden“, ist Walter Norz, Geschäftsführer von Prolicht aus Götzens, überzeugt. Und er muss es wissen. Prolicht exportiert seine Produkte in rund 70 Länder auf der ganzen Welt, geliefert wird zum Großteil an Kunden aus dem B2B-Bereich, produziert ausschließlich auf Bestellung. Eine Leuchte geht erst dann in Produktion, wenn sie vom Kunden freigegeben ist.
Ursache und Wirkung
Vor allem geht es beim Thema Licht um dessen Wirkung. Leuchtkörper können sich fast unsichtbar in die Architektur integrieren, auf der anderen Seite tragen auch die Haptik und die Form einer Leuchte ganz entschieden zur Atmosphäre bei. Beim Baguette in Patsch kam beides zum Einsatz: Versteckte Spots, die punktgenau beleuchten, dort wo’s wichtig ist, und eine fast schon skulpturale Leuchtschnur, die das Architekturkonzept von DI Volker Miklautz perfekt weiterführt. Sie bildet eine Art Wolke, die die Holzlamellen an der Decke – die Silhouette des Patscherkofels – ergänzt.
Auch für Volker Miklautz ist Licht in der Architektur essenziell: „Die Lebendigkeit eines Ortes wird nur über das Licht sichtbar“, findet er. Im Entwurf für den MPreis und das Baguette hat er auch das Tageslicht bereits in der Konstruktion mitgedacht. Zwischen den Auflagern der Dachträger dringt mildes Tageslicht in die Markthalle. Der Bereich des Baguette öffnet sich durch raumhohe Verglasung Richtung Landschaft und fasst den Außenbereich quasi in einen monumentalen Bilderrahmen. Dieser „Monitor des Westens “ zeigt je nach Sitzposition das Panorama von der Serles über den Stubaier Gletscher, die Nockspitze und das Inntal bis zur Nordkette. Miklautz war es ein besonderes Anliegen, auch den „Kofel“ ins Dorf zu holen. Daher hängt an der Decke des Baguette eben auch jene Silhouette des Berges – umspült von einer Lichtwolke. Miklautz: „In Zusammenarbeit mit Prolicht haben wir dieser Wolke Gestalt gegeben.“ Durch die Freiformen erhält das Baguette eine eigene Identität und durch das feine Zusammenspiel aus natürlichem und künstlichem Licht eine ganz besondere Atmosphäre. „Es genügt nicht, Funktionen zu schaffen“, so Miklautz. „Es muss gelingen, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen.“ Sichtbar werden die Inhalte durch die Materialien, die Konstruktion, die spezielle Anordnung der Räume ... und eben das Lichtkonzept. Deshalb ist es so wichtig, sich über die Planung von Licht Gedanken zu machen und sich darüber im Klaren zu sein, was man damit erreichen möchte. Und hier schließt sich der Kreis: Prolicht produziert keine einzige Leuchte, die nicht schon für einen Raum bestimmt ist. Ob es nun ein vermeintlich kleiner Spot ist oder ein raumfüllendes Objekt.
Lichtlösung
Die Lamellendecke im Baguette in Patsch soll den umgedrehten Patscherkofel darstellen, mithilfe des variablen Leuchtensystems SUPER-G (Farbe: Hampton Bay) hat PROLICHT eine Wolke dazu geschaffen. Diese schlängelt sich in zehn Modulen mit unterschiedlichen Radien und insgesamt 20 Metern Länge über den Essbereich. Über die Theke zieht sich die Produktfamilie IDAHO 100 Profil mit Invader-Spoteinsätzen. Sie sorgt für eine saubere Ausleuchtung der Backwaren und lässt sie durch spezielle Gold-LEDs so knusprig und appetitlich aussehen, wie sie schmecken. Die Invader-Spots rund um die Mittelkonsole sind mit typischen Korona-Cones ausgestattet – farbigen Einbaukegeln, die den Spot weit zurückversetzen und damit hervorragende Anti-Blendeigenschaften aufweisen. Durch verschiedene Leuchttemperaturen werden unterschiedliche Zonen geschaffen. Die Beleuchtung wird unaufdringlich in die Architektur integriert und liefert ein angenehmes Grundlicht.
Architekt: Volker Miklautz | Lichtplanung: PROLICHT GmbH | Foto: Christian Flatscher