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Severin*s Alpine Retreat Lech

Severin*s Alpine Retreat

Lech am Arlberg, Österreich

Ohne Licht sieht man nichts

 

Licht schafft Atmosphäre und hilft dabei, uns behaglich zu fühlen. Das meiste davon passiert unbewusst, doch um genau diese natürliche Stimmung zu erzeugen, braucht es die richtige Planung. Licht hat neben der nüchternen Funktion des Ausleuchtens also auch ganz viel mit Emotion zu tun. Die Profis von PROLICHT zeigen in ihren Projekten immer wieder, wie durchdachte Lichtkonzepte zum entscheidenden Wohlfühlfaktor werden – wie aktuell im Anfang des Jahres neu eröffneten Hotel Severin*s in Lech.

Es ist ein wahres Refugium geworden, das Severin*s in Lech mit seinen neun exklusiven und individuellen Suiten von 47 bis 67 und einer Residence mit 423 Quadratmetern in ruhiger Lage mitten in den Bergen. „Wir möchten unseren Gästen einen privaten Rückzugsort für den Winterurlaub bieten“, sagt Gastgeber Christoph Dittmer. Sie sollen das Severin*s nicht als Hotel sondern als Privathaus erleben. Ganz der Philosophie seiner Häuser auf Sylt folgend, ist auch das Severin*s in Lech durch die für die Region typische Architektur und heimischen Baustoffe rundum authentisch. Das Haus aus antikem Holz, der Steinfassade und dem Kupferdach nahm sich die traditionell-kreative Vorarlberger Bauweise als Vorbild und fügt sich harmonisch in das gestalterische Bild von Lech ein. Diese Regionalität findet bis in die Küche statt: „Regionalität darf nicht als Rückschritt verstanden werden. Vielmehr gilt es, regionale Zutaten und Speisen auf eine moderne Art zu interpretieren und so spannende, neue Akzente zu setzen. Unsere Gäste wünschen sich den Bezug zum Ort und zur Region“, erklärt Dittmer die Küchenphilosophie, die sich auf das gesamte Haus umlegen lässt.  

Auch das Interieur – gestaltet von Designer Reinhard Strasser für Wetscher – setzt optisch wie haptisch auf Natürlichkeit. Das verwendete Altholz wird durch Möbel vom italienischen Luxuslabel Minotti ergänzt. Das schafft einen modernen, alpinen Chic weit weg von Kitsch und gewollter Gemütlichkeit. Dazu passen Materialien wie Wildleder, Samt oder Loden perfekt. Dittmer: „Alles Materialien, über die man gerne mit den Händen streicht und so den Raum erlebt.“

 

Wohlfühlfaktor Licht

Wohlfühlen spricht alle Sinne an, Licht unterstreicht diese Stimmungen. Dittmer: „Man muss bei der Konzeption das Unterbewusst­sein der Gäste ansprechen und gleichzeitig die Bedürfnisse und unterschiedlichen Anforderungen der Gäste sehr genau kennen. Schließlich ist ein Hotel ein Ort, an dem gelebt wird.“ Im Badezimmer braucht es etwa helle Lichtquellen am Waschtisch zum Schminken oder Rasieren, allerdings empfindet man diese als störend, wenn man in der Badewanne entspannen möchte. Im Restaurant benötigt man tagsüber ein anderes Licht als am Abend. Und wiederum ein anderes bei der Reinigung. Um all diesen Aufgaben gerecht zu werden, braucht es verschiedene sinnvolle Lichtstimmungen. Die angenehme Atmosphäre im Severin*s hat also viel mit dem durchdachten Lichtkonzept zu tun. „Damit fällt es unseren Gästen hier leicht, zur Ruhe zu kommen und zu entspannen“, sagt Dittmer. Die Leuchte „Dice Wall“ und der Strahler „Invader“ von PROLICHT sind durch ihre Flexibilität und Variabilität dafür stimmige Partner, um wahre Wohlfühlzonen zu kreieren, Magic Wallwash mit seinen integrierten Spots lässt sogar die Tiefgarage zum stylishen Raum werden.

 

Interiordesigner Reinhard Strasser aus Fügen im Kurzinterview.

 

eco.nova: Was waren die gestalterischen Vorgaben für das Hotel Severin*s Lech?

Reinhard Strasser: Der Bauherr wollte kein klassisches Hotel kreieren. Die Vorgabe an die Innenarchitektur war, dass der Gast nach Hause kommen soll, das Hotel also auch seine eigene Wohnung in den Bergen darstellen könnte. Daher wurde weniger eine herkömmliche Hotelarchitektur gewählt sondern private Luxuschalets. Der Anspruch war ein sehr hoher, deshalb haben wir auch die Ausstattung entsprechend ausgesucht: Möbel von Minotti, exklusives Tischlerhandwerk aus den Wetscher Werkstätten, die Steinarbeiten übernahm die Firma Winkler.

 

Es wurde viel mit Naturmaterialien gearbeitet, die in der Hotellerie generell oft und gerne zum Einsatz kommen. Glauben Sie, hält dieser Trend auch in Zukunft?

Ja, der Trend wird sich weiter durchsetzen! Die Optik von Naturmaterialen ist herausragend. Der Auftraggeber muss jedoch mit der Patina bzw. der Veränderung dieser natürlichen Materialien leben können.

 

Welche Rolle spielt das Thema Licht generell in der Architektur und speziell im Hotel Severin*s?

Ohne Licht sieht man nichts. Innenarchitektur und Licht gehören zusammen. Daher ist das Licht entscheidend für die Wirkung der Räume. Speziell im Severin*s sind die Räume mit kleinen Fenstern ausgestattet oder gänzlich unterirdisch angelegt, daher war das Licht hier eine besondere Herausforderung. Durch die neuen LED-Technologien ist aktuell alles im Umbruch. Das Severin*s war der erste Schritt in eine komplett neue Welt. Besonders wichtig war mir, die tollen und hochwertigen Materialien und Farben zum Leuchten zu bringen. Inseln des Lichtes unterstützen die Raumeinteilung und geben eine mystische Stimmung. Indirektes Licht mit Farbwechsel unterstützt den Effekt zusätzlich.

 

Gibt es im Severin*s für Sie einen persönlichen „Lieblingsraum“?

Nicht wirklich. Wenn ich aber einen Raum oder einen Bereich wählen muss, ist es der Weinkeller im Zusammenspiel mit der super-modernen Tiefgarage und dem Treppenhaus. Hier wurden aus Sicht der Innenarchitektur die größten Herausforderungen zwischen Bauvorschrift, Bautechnik und Optik sehr gut gelöst.

 

Architekt: OFA Architekten | Innenarchitekt / Lichtplanung: Reinhard Strasser GmbH | Foto: Christoph Hasibeder